Backmann: "Hier Rad zu fahren, ist lebensgefährlich"
Dass dem geplanten Radweg zwischen Meuselwitz und Lucka eine Absage durch Verkehrsminister Christian Carius (CDU) erteilt wurde, sorgt nicht nur bei den Bürgermeisterinnen beider Städte in der Nordregion für Unverständnis.
Immerhin hatte die Thüringer Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht
(CDU) in einem Schreiben vom Dezember 2011 an den Landrat des Altenburger Landes die Durchführung der Planungsarbeiten für 2012 und einen Baustart für 2013 avisiert. Meuselwitz, Lucka und der Landkreis boten dem Thüringer Verkehrsministerium sogar an, bei den Planungsleistungen in Vorkasse zu gehen.
Der für das Altenburger Land zuständige SPD-Landtagsabgeordnete Frank Weber nahm dies zum Anlass und wird diesen Donnerstag im Thüringer Landtag Minister Carius in einer mündlichen Anfrage zu den Hintergründen der Nicht-Realisierung des Projekts zu befragen.
Unter anderem will Weber wissen, warum das Ministerium das Angebot der Kommunen auf Vorfinanzierung der Planungsleistungen nicht annehmen will.
"Immerhin schien dies beim Abschluss einer Verwaltungsvereinbarung zur Vorfinanzierung von Planungskosten bei der Ortsumfahrung Wasungen auch möglich zu sein", argumentiert Weber.
Der Minister soll zudem Stellung nehmen, welcher Priorisierung des Bauprojektes es noch bedarf, damit in diesem Jahr beziehungsweise im Jahr 2013 die Planungsarbeiten und sodann der Baustart erfolgt.
"Dieser Radweg ist seit zehn Jahren auf der Warteliste. Wir haben alle wichtigen Fragen geklärt, dem Land Finanzierungshilfe angeboten und nun muss der Bau endlich losgehen. Wer die Strecke kennt, weiß, dass es für Radfahrer lebensgefährlich ist, hier mit dem Rad auf der Straße zu fahren", fordert Luckas Bürgermeisterin Kathrin Backmann (SPD) die Verantwortlichen im Freistaat auf, endlich zu handeln. Und auch ihre Meuselwitzer Amtskollegin Barbara Golder (CDU) dringt auf den Beginn dieses Bauprojektes: "Ich appelliere an die Einsicht der Landesregierung, das Vorhaben umzusetzen. Es kann keine Ausflüchte mehr geben. Der Radweg bedeutet für all die, die mit dem Rad zur Arbeit fahren, ein Stück mehr Sicherheit." Thüringens Verkehrsminister hatte kürzlich in einem Schreiben an das Landratsamt mitgeteilt, dass der Bau des Radweges auch in diesem Jahr nicht begonnen werden kann, obwohl dieser seit 2008 im Thüringer Radverkehrskonzept als vordringlich eingeordnet wurde und zudem ein "Projekt der Wachstumsinitiative Altenburger Land" ist.