„Neun- bis Zehnjährige können sich laut einer aktuellen Studie nicht länger als 30 Minuten ohne Nutzung digitaler Medien selbst beschäftigen! Das ist alarmierend und muss bei der Medienbildung in Thüringen stärker in den Fokus rücken“, fordert die SPD-Bildungspolitikerin Marion Rosin.
„Die Vermittlung eines altersgerechten Umgangs mit Medien muss an den Thüringer Bildungseinrichtungen weiter ausgebaut und gestärkt werden. Dies betrifft sowohl Kitas als auch Schulen.“ Dieses Fazit zieht Marion Rosin, bildungspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, aus einer aktuellen Studie der Bundesdrogenbeauftragten zum Medienkonsum von Kindern und Jugendlichen. Der Untersuchung „BLIKK-Medien“ zufolge zeigen viele Heranwachsende bereits deutliche Anzeichen von Medienabhängigkeit und Computerspielsucht. Mehr als 60% der Neun- bis Zehnjährigen können sich demnach nicht länger als 30 Minuten ohne Nutzung digitaler Medien selbst beschäftigen. Bereits 40% der Dreizehnjährigen weisen laut „BLIKK-Medien“ medienkonsumbedingte Lern- und Konzentrationsstörungen auf. „Ich finde diese Zahlen erschreckend“, erklärt die SPD-Bildungspolitikerin. „Sie zeigen, dass wir Kindern und Jugendlichen weit stärker und deutlich früher als bisher einen kritischen, selbstreflektierten Umgang mit Medien vermitteln müssen.“
Mit dem fachübergreifenden Kurs Medienkunde an den weiterführenden Schulen, medienpädagogischen Weiterbildungsangeboten am ThILLM und dem für Kinder, Eltern und Pädagogen offenen Medienbildungszentrum der Landesmedienanstalt sei Thüringen bei der Vermittlung von Medienkompetenz grundsätzlich bereits auf dem richtigen Weg. „Angesichts der Ergebnisse der Bundesstudie müssen wir unsere Anstrengungen in der Medienbildung aber noch weiter verstärken“, sagt Marion Rosin. „Die altersgerechte Vermittlung von Medienkompetenz sollte künftig einen noch größeren Stellenwert in der Erzieher- und Lehrerausbildung bekommen.“ Gleichzeitig müsse Medienpädagogik die Eltern stärker als bisher mit einbeziehen. „Ich kann mir gut vorstellen, dass Kindergärten und Schulen künftig in Zusammenarbeit mit dem ThILLM und der TLM regelmäßig thematisch orientierte Elternabende zum Medienkonsum anbieten“, erläutert die Abgeordnete. „Und bei dem von der Koalition geplanten Ausbau der Kindertagesstätten zu Eltern-Kind-Zentren muss die Vermittlung von Medienkompetenz an die Familien ebenfalls eine wichtige Rolle spielen.“