Das Gedenken an die vielen Opfer des 2. Weltkrieges und die Befreiung durch die Alliierten von der faschistischen Barbarei unter besonderer Würdigung der Leistungen der Völker der ehemaligen Sowjetunion waren auch in diesem Jahr am 8. Mai von ganz besonderer Bedeutung. 75 Jahre Kriegsende mit unzählig verursachtem Leid sind uns immer wieder Mahnung, dass so etwas nie wieder geschehen darf und Frieden und Demokratie unser Handeln bestimmen muss.
Das ist auch in diesem Jahr Anliegen der Fraktionen Freie Wähler/Grüne und SPD. Auch wenn uns die Corona-Krise Einschränkungen auferlegt,
mit dem entsprechenden Willen hätten sich beide Fraktionen der Bedeutung entsprechend hier in Suhl auch ein gemeinsames Gedenken gewünscht und das auch für notwendig erachtet. Sicher war es richtig, dass unser Oberbürgermeister in Erfurt am Tag der Befreiung teilnahm, aber warum hat er hier in seiner Stadt kein gemeinsames Gedenken mit Vertretern der im Stadtrat vertretenen Fraktionen vorgesehen. Gerade die Fraktionen des Stadtrates haben in den vergangenen Monaten ihre Zustimmung zur Sanierung des sowjetischen Ehrenmals gegeben, haben für eine Gedenktafel am Rathaus gestimmt, die an die Befreiung der Stadt Suhl durch die Amerikaner erinnert. Für unsere beiden Fraktionen Zeichen des Nichtvergessens und diesem Tag die entsprechende Bedeutung beizumessen. Unverständnis nicht gemeinsam diesen Tag des Gedenkens und der Befreiiung zu begehen.
Die Suhler Linken haben den Tag der Befreiung, wie von uns aus der Presse zu entnehmen war, entsprechend feierlich begangen. Auch hier hätten wir uns gewünscht, dass von den Linken vorher ein Signal gekommen wäre, was sie vorhaben und ob wir uns beteiligen möchten. Obwohl ständig Kontakte bestehen, wurde es nicht mit uns kommuniziert. Bei so einer bedeutenden Sache sollte Gemeinsamkeit im Vordergrund stehen. Vom Vorstand der Ortsgruppe der Deutsch Russischen Freundschaftsgesellschaft Thüringen wurde am 6. Mai 2020 in einer Pressemitteilung mitgeteilt, dass keine öffentliche Gedenkveranstaltung am Ehrenmal in der Würzburger Straße stattfindet. Auch das hat uns etwas überrascht, denn unter den bekannten Auflagen wäre auch hier eine den einschränkenden Bedingungen angepasste kleinere, aber öffentliche, Veranstaltung, angebracht gewesen. Leider, leider.
Die beiden Fraktionen Freie Wähler/Grüne und SPD werden sich weiterhin dafür einsetzen, dass den Opfern und den Befreiern gedacht wird.
Ingrid Ehrhadt und Karin Müller