Vor 24 Jahren attackierte ein Mob von Neonazis und vermeintlich ganz normalen Bürger*innen über mehrere Tage die in Hoyerswerda lebenden Asylsuchenden und DDR-Vertragsarbeiter*onnen aus Mosambik und Vietnam. Im Herbst 2014 wurde in Hoyerswerda ein offizielles Denkmal in Erinnerung an den Herbst 1991 eröffnet, dieses jedoch ist in seiner Ausgestaltung auch umstritten. Am Samstag den 28. Februar findet in der Alten Försterei in Ilmenau, gemeinsam mit der Initiative "Pogrom 91" ab 19.00 Uhr ein Vortrag mit anschließender Diskussion statt.
Die Initiative "Pogrom 91" hat sich seit mehreren Jahren für ein Denkmal eingesetzt – kritisiert jedoch die Gestaltung des nun errichteten Mahnmals. In ihrem Vortrag erläutert die Gruppe den Wandel des Umgangs mit dem rassistischen Pogrom in Hoyerswerda und stellt Möglichkeiten und Grenzen linker Erinnerungspolitik zur Diskussion.
Begleitet von zahlreichen Videoaufnahmen und Interviews von Zeitzeugen wird außerdem beschrieben, was sich 1991 in Hoyerswerda konkret ereignet hat und welche Auswirkungen das rassistische Pogrom in der Stadt und bundesweit hatte.
Außerdem wird eine Fotoausstellung eröffnet. Gezeigt werden die Ergebnisse der aktuellen Gedenkaktion an den Herbst 1991. "Pogrom 91" hatte verschiedene Gruppen in ganz Deutschland aufgerufen, Erinnerungsplakate zu verkleben. Ausgestellt werden nun Fotos der Plakate sowie Bilder von Graffiti in Gedenken an das Ereignis.
Bei der Durchführung der Veranstaltung werden wir von dem Studierendenrat der TU Ilmenau, den Jusos Thüringen und dem jugendclub Schatoh unterstützt.
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