Grund hierfür sind neben der oft vernachlässigten privaten Altersvorsorge bei Frauen vor allem die unterbrochenen Erwerbsbiografien. Frauen setzen häufiger im Job aus, um Kinder und/oder Eltern zu betreuen und zu pflegen. Sie üben nicht selten auch danach nur noch Teilzeit- oder Minijobs aus. So fehlen ihnen am Ende wichtige Rentenpunkte. Hier hat die „Rente mit 63“ kaum Verbesserung gebracht, da zwar jeder 2. Mann, aber nur jede 7. Frau 45 Beitragsjahre vorweisen kann. Auch die grundsätzlich schlechtere Bezahlung der Frauen (aktuell 22%) wirkt sich auf die Rentenhöhe aus. Hinzu kommen veränderte gesellschaftliche Rahmenbedingungen, etwa die drastische Zunahme der Scheidungszahlen und der damit verbundene Wegfall der Perspektive auf lebenslange finanzielle Absicherung durch einen Partner. Dies alles zeigt, dass der von Satirikern in der ZDF-Sendung „Die Anstalt“ vom 28.04.2015 dargestellte Wettlauf zwischen den Geschlechtern keinesfalls eine Persiflage, sondern für viele Frauen erschreckende Realität ist. Dem kann nur durch langfristige Lösungen begegnet werden. Es muss endlich vertieft über flexible Arbeitsmodelle (etwa homeoffice) und flexible Altersteilzeitmodelle nachgedacht werden. Auch die Aufklärung von Frauen über die für sie sinnvolle Altersvorsorge muss intensiviert werden.
In ihrer nächsten Sitzung wird sich die ASF am 09.06.2015 mit dem Thema „Arbeitsrecht für Frauen - Teilzeit und Befristung“ auseinander setzten.