Landeserstaufnahmeeinrichtung in Eisenberg (Bild:dpa) Noch am Freitag versuchte Landrat Heller per einstweiliger Verfügung die kurzzeitige Unterbringung von Flüchtlingen in einem Hermsdorfer Industrieobjekt zu verbieten. Nur einen Tag später überrollte ihn die Realität. Mehr als 15.000 Flüchtlinge erreichten am Wochenende Deutschland, zumeist über München. Knapp 600 von ihnen kamen in Saalfeld an. Etwa 200 erreichten Hermsdorf in der Nacht von Samstag auf Sonntag.
Seit Tagen verharrten in der vergangenen Woche die Menschen in Zelten oder auf der Straße vor der Erstaufnahmeeinrichtung in Eisenberg und warten auf ihre Aufnahme. Vor diesem Hintergrund ist es zwingend nötig alternative Unterbringungsmöglichkeiten zu finden.
Grundsätzlich sollte dabei aber eine bessere Informationspolitik betrieben werden, ist Kreisvorsitzender Hans-Peter Perschke überzeugt. „Es kann nicht sein, dass ein Bürgermeister durch Gerüchte von der Straße darüber erfährt.“ Das seien schlechte Grundvoraussetzungen. Dennoch seien unkonventionelle Lösungen für akute Problemlagen nötig. „Da ist eine Lagerhalle immer noch besser als Zelte entlang der B7.“
Zum kommenden Kreistag am 23. September hat die SPD Fraktion einen eigenen Antrag zum Thema Flüchtlinge eingereicht. Der Landkreis muss sich darauf einstellen, dass die Quote für die Aufnahme für Flüchtlinge künftig nicht mehr durch die Erstaufnahmeeinrichtung Eisenberg gedeckt ist. Um darauf vorbereitet zu sein, müssen sich die Verwaltung und auch die Bevölkerung darauf einstellen.