Mit Nachdruck verurteilen die kommunalpolitischen Teilnehmer einer Delegation aus Schorndorf (Baden-Württemberg) das Verhalten von Neonazis in der Partnerstadt Kahla. Bei einem Besuch aus Anlaß der 25-Jährigen Partnerschaft zwischen Schorndorf und Kahla am vergangenen Wochenende, hatte die Delegation aus Schorndorf von einem Zwischenfall erfahren, der sich bei der Eröffnung eines SPD-Büros zugetragen hat. Nach Augenzeugenberichten seien die Neonazis vor dem Büro aufmarschiert und hätten die Sozialdemokraten lautstark als „Volksverräter“ und „Volksverhetzer“ beschimpft.
„Wir sind entsetzt über ein solches Verhalten, das uns stark an die Zeit von 1933 erinnert. Wer sich demokratischen Parteien gegenüber so verhält, ist ein Feind der Demokratie und hat keinen Platz in unserer Gesellschaft. Als Kommunalpolitiker fordern wir deshalb die Bürgerinnen und Bürger von Kahla auf, zivilen Widerstand gegen solche Umtriebe von Neonazis zu leisten. Auch wenn wir wissen, dass dies nicht einfach ist. Trotzdem gibt es nach unserer Auffassung dazu keine Alternative. Das sind wir der Partnerschaft unserer beiden Städte und ihrer Bürgerinnen und Bürger schuldig. Unsere Partnerschaft ist aufgebaut aus der gemeinsamen Verantwortung für Demokratie und Frieden. Da darf kein Platz sein für demokratiefeindliche Aktionen von Neonazis. Wir wollen nicht, dass unsere über Jahrzehnte gewachsene Partnerschaft Schaden nimmt. Deshalb bitten wir die Bürgerinnen und Bürger von Kahla die Aufforderung unseres Bundespräsidenten Joachim Gauck zu beherzigen: ‚Aus dem Erinnern ergibt sich ein Auftrag‘.“ Wehret den Anfängen."
Hermann Beutel, Fraktionsvorsitzender (CDU)
Karl-Otto Völker, Fraktionsvorsitzender (SPD)
Werner Neher, Fraktionsvorsitzender (Bündnis 90/DIE GRÜNEN)
Martin Thomä, Stadtrat, SPD-Ortsvereinsvorsitzender
Wilhelm Pesch, Stadtrat (Bündnis 90/DIE GRÜNEN)
Silvia-Rose Sommer, Ortsverbandsvorsitzender (Bündnis 90/DIE GRÜNEN)
Schorndorf, 12.10.2015