Welches Wasser in Bad Langensalza?

Veröffentlicht am 06.10.2016 in Umwelt & Energie

Das letzte Montagsgespräch zum Trinkwasser in Bad Langensalza bewegt noch viele Bürger, eine Zuschrift die wir bekommen haben trifft die Gefühlslage, so denken wir, am besten, und wollen sie gerne mit euch teilen.
Herr Henning Sabo war am Dienstag zu Gast bei unserem Bürgergespräch und fasste seine Gedanken so zusammen:

Überlegungen zum Thema Trinkwasserversorgung im Verbandsgebiet Bad Langensalza! ! Da alle drei Varianten zur zukünftigen Versorgung mit weicherem Trinkwasser noch nicht definitiv – weder von der Ausgestaltung noch von den Kosten her – die tatsächlichen Bedingungen darstellen (können), macht es keinen Sinn, schon in der jetzt anstehenden Abstimmung über diese Varianten zu entscheiden und sich auf eine festzulegen.! ! Variante 2 ist in dieser Form noch nicht genehmigt und in allen Punkten abgeklärt und ausgerechnet, sie könnte also noch teurer werden oder gar nicht oder nur mit zusätzlichen Auflagen umzusetzen sein. Bei den Varianten 3 und 4 wird noch über eine alternative Umsetzung nachgedacht und verhandelt, sprich über eine „kleinere Lösung“, die bereits vorhandene Verbindungen nutzen und beide Varianten somit kostengünstiger, schneller umsetzbar und flexibler machen könnte; z.B. die getrennte Versorgung von Langensalza und Tennstedt ermöglichen würde – mit Wegfall der entsprechenden Anschlusskosten.! ! So wäre als erstes einmal nur generell darüber abzustimmen, ob bezüglich der Wasserversorgung alles beim Alten (Variante 1) bleiben soll, oder ob es ein Mandat für eine zukünftige Versorgung mit weicherem Trinkwasser gibt.! ! Sollte sich die entscheidende Mehrheit für weicheres Trinkwasser aussprechen, so sollte damit gleichzeitig der Auftrag verbunden sein, über die bereits vorliegenden Varianten hinaus weitere Alternativen, Differenzierungen und Abklärungen anzuregen und auszuhandeln. Vor einer endgültigen Entscheidung müssten diese Varianten in allen Punkten (Durchführbarkeit, Kosten) und mit allen beteiligten Parteien (eventuellen Kooperationspartnern, zuständigen Behörden) verbindlich abgeklärt und genehmigt sein, sodass tatsächlich auch über wirklich konkrete Varianten abgestimmt werden kann.! ! Persönliche Einschätzung:! ! Soweit momentan abzusehen, scheint eine Mehrheit eine Versorgung mit weicherem Trinkwasser zu befürworten, sich also gegen Variante 1 auszusprechen.! ! Variante 2 mag – zumindest auf Basis der derzeitigen Annahmen und Berechnungen – als kostengünstigste erscheinen, um künftig zu weicherem Wasser zu kommen. Erste Wahl ist sie m.E. deshalb (und schon gar nicht allein deshalb) aber nicht.! ! Wasser ist nicht nur ein kostbares, sondern auch ein empfindsames Lebensmittel. Es nimmt nicht nur Stoffe und Substanzen auf und mit, sondern speichert auch Information und Energie all dessen, was es durchlaufen hat und womit es in Berührung gekommen ist. Damit am Ende gesundes und lebendige Wasser aus dem Hahn kommt, sollte ihm auf dem Weg dahin also möglichst wenig „zugesetzt“ werden.! ! Das in Variante 2 verwendete Membranverfahren, vielleicht tatsächlich das modernste und unbedenklichste, fügt dem Wasser nicht nur eine zusätzliche mechanische Behandlung, sondern auch einen weiteren Stoff (Antiscalant, um die Membranen zu reinigen) zu.! ! Die bei der Enthärtung herausgefilterten in Wasser gelösten Stoffe (Retentat) müssen gesammelt und entsorgt werden. Neben der zusätzlichen Belastung für das Trinkwasser entstehen also auch für Abwasser und Umwelt zusätzliche Belastungen; zudem geht so etwa ein 1/3 des geförderten Wasser wieder verloren.! !
Auch die vollständige Umstellung der Wasserversorgung auf Fernwasser (Variante 3) scheint mir nicht der richtige Weg – auch wenn sich sowohl Aufwand wie Kosten durch eine „kleine Lösung“ noch verringern lassen. Das angebotene Fernwasser mag zwar mit einer sehr geringen Härte und also als wirklich weiches Wasser und mit einer relativ geringfügigen Behandlung des Wassers für sich sprechen, eine Komplettversorgung würde sich aber sehr negativ auf die „Wassersituation“ vor Ort auswirken.! ! Warum sollten am Ort vorhandene Brunnen, die bereits lange problemlos genutzt werden und in ausreichenden Mengen ein qualitativ hochwertiges – lediglich durch einen hohen Sulfat-Gehalt und einen hohen Härtegrad abgewertetes – Trinkwasser liefern, zugunsten einer Fernversorgung vollkommen „abgehängt“ und aufgegeben werden? Das scheint weder sinnvoll noch eigentlich praktisch durchführbar, müssten die vorhandenen Anlagen doch gewiss zumindest soweit instand und funktionsfähig gehalten werden, um im Notfall wieder die Trinkwasserversorgung übernehmen und gewährleisten zu können.! ! Es gibt wohl keine ideale Lösung und keine Variante, die neben Vorteilen nicht auch Nachteile brächte. Sollte die Entscheidung für weicheres Trinkwasser fallen, würde ich zur Zeit Variante 4 bevorzugen und beauftragen – allerdings mit der Auflage, die Kosten durch eine „kleine Lösung“ bei der Fernwasserversorgung zu senken und den Anteil des beigemischten Trinkwassers aus eigener Förderung so weit wie möglich zu erhöhen.! ! In der vorliegenden Variante 4 ist der Eigenanteil mit 15% zu 85% Fernwasser angegeben. Ich weiß nicht, wie diese Zahlen errechnet wurden, nehme aber an, dass dieses Verhältnis zum einen gewählt wurde, um einen möglichst geringen Härtegrad zu erreichen, zum anderen evtl. auch deshalb, weil bei der „großen Lösung“ das Fernwasser in gewissen Mindestmengen fließen muss, um wirtschaftlich wie funktionell zu sein.! ! Bei einer „kleinen Lösung“ würde sich dieses Mindestvolumen wohl entsprechend verringern. Allein den Härtegrad betreffend könnte ich mir vorstellen, dass der aus den eigenen Brunnen eingebrachte Anteil auch bis ca. 30% ausmachen könnte, um im Endeffekt einen Härtegrad zu erreichen, der dem der Enthärtungsanlage in Variante 2 entspricht, anzustreben wäre da wohl ein Wert zwischen 10° und 14° dH.! ! Ein solcher Härtegrad sollte ausreichen, um eine wesentliche Besserung der durch zu hartes Wasser auftretende Probleme herbeizuführen und im Normalhaushalt verwendete Geräte – in Verbindung mit regelmäßiger Pflege und der Anwendung umweltschonender Entkalkungsmittel – entsprechend zu schützen. Wer noch weicheres Wasser braucht oder möchte, kann ja wie bisher entsprechend eigene Enthärtungsanlagen verwenden; insgesamt würden diese dann aber wohl verfechtbar sein.! ! Dies scheint mir ein Kompromiss, der möglichst viele Vorteile mit möglichst wenig Nachteilen vereint. Ein paar Stichpunkte dazu:! ! – Gleicher Enthärtungseffekt wie bei einer Enthärtungsanlage, aber ohne deren zusätzliche Aufwendungen und eher negativen Begleiterscheinungen! ! – Einsatz von Inhibitoren zeitlich begrenzt, gleich wie bei einer Enthärtungsanlage, geringer als bei Komplettversorgung mit weichem Fernwasser! ! – Weiternutzung der bestehenden Brunnen und Wasserwerke in geringerem Umfang; relative Unabhängigkeit gegenüber dem Fernwasser-Versorger; Erhaltung von Kompetenzen und Arbeitsplätzen

 
 

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