Anne Pietzsch - stellv. Vorsitzende des SPD OV Zella-Mehlis
Nach zwei Jahrzehnten wird sich nun die Kommunale Arbeitsgemeinschaft Ferienregion Oberhof von der Gemeindebühne verabschieden. Natürlich ist Auflösung dieser KAG, in der eine gemeindeübergreifende Zusammenarbeit zugunsten des Tourismus im Vordergrund stand, zu bedauern. Zur Ehrlichkeit gehört allerdings auch dazu, dass die gewünschte Strahlkraft der KAG ausblieb. Auch in letzten fünf Jahren konnte trotz Impulse von außen, kein Durchstarten herbeiführt werden.
Dass die KAG mit ihrem jährlichen Finanzpolster in Höhe von 30.000 € nicht am goldenen Tropf hängt, ist unbestritten. Doch wenn die Spitze einer Flotte keine engagierten sowie leidenschaftliche Akteure vorweist, sondern „Steuermänner“, die dem Status quo mehr Bestandsschutz einräumen als der Weiterentwicklung, dann war diese Auflösung abzusehen, so die stellvertretende Ortsvereinsvorsitzende der Zella-Mehliser SPD, Anne Pietzsch.
Die gebürtige Oberhoferin sieht nun alle hauptamtlichen Kommunalpolitiker der ehemaligen Arbeitsgemeinschaft in der Pflicht, insbesondere die Stadt Oberhof gemeinsam die Dachmarke Thüringer Wald voranzubringen. „Der Grundgedanke der Zusammenarbeit muss auf ein neues Level gehoben werden und eine neue Qualität annehmen. Die Devise muss jetzt heißen: Nicht aus wenig etwas mehr machen, sondern mit geeinten Kräften aus der Dachmarke Thüringer Wald viel machen. Gerade in Hinblick auf die Doppel-WM ist dies mehr als notwendig“, so Pietzsch. Wenn es um das gemeinsame Image einer Region geht, werden Österreich und Südtirol gerne als Prestigemodelle ins Spiel gebracht. „Als WM-Region muss das gemeinsame Image, unser Ziel und Anspruch zugleich sein. Kirchturmtourismus ist eine Altlast der Vergangenheit“, so Pietzsch.
Hinter der Auffassung von Pietzsch steht auch gesamte SPD-Stadtratsfraktion Zella-Mehlis. „Das Thema Tourismus kann nicht losgelöst voneinander zum Erfolg führen, sondern sollte auf einem konstruktiven Einbringen aufbauen und in eine enge sowie vertrauensvolle Zusammenarbeit münden, so der Fraktionsvorsitzende Dominique Haupt abschließend.